Für seine zweite Einzelausstellung in der DavisKlemmGallery hat der Berliner Künstler Hein Spellmann Städte des Rhein-Main-Gebiets unter die Lupe genommen als Quelle für neue Arbeiten. Seine Werke verbinden Fotografie mit Objektkunst. Ausschnitte von Gebäudefassaden auf dreidimensionalen Bildkörpern ermöglichen einen konzentrierten Blick auf Facetten, Materialien und Strukturen städtischer Architektur. Raster, Muster und Farbfelder werden sichtbar Mehr...
Die Werke konzentrieren sich auf individuelle Details in der Reihung von Fenstern und Architekturelementen der Fassaden. Spiegelungen brechen die Neutralität von Fotografie und Architektur auf.
Die Galerie ist aktuell bis zur nächsten Ausstellungseröffnung am 1. Oktober nur nach Terminvereinbarung geöffnet. Wir bereiten uns auf die Kunstmesse Positions Berlin Art Fair im Flughafen Templehof vor. Vom 14. bis 17. September 2023 stellen wir dort Werke von Katharina Gierlach, JKB Fletcher, Julian Opie und Konrad Winter aus. Sie finden unseren Stand im Hangar 6, C13.
Danach bereiten wir die kommende Ausstellung "Stadt am Fluss" von Hein Spellmann in unserer Galerie vor - Eröffnung am Sonntag, 1. Oktober 2023 von 15 bis 18 Uhr. Herzliche Einladung hierzu.
Die Zündholz.Werkstätten, die DavisKlemmGallery und der Bacchus Speicher laden an zwei Sonntagen - am 27. August und am 3. September, jeweils von 15 bis 18 Uhr - zum AUSFLUG 01 ein. Drei Orte als Ausflugsziele an einem Nachmittag und mit Poesie von Gisela Winterling.
➡️In den Zündholz.Werkstätten (An der Alten Zündholzfabrik 7 – Eingang Hauptstraße 18): Schmuck von Elke Wolf und Keramik von Dorothee Wenz.
➡️In der DavisKlemmGallery (Steinern-Kreuz-Weg 22): Ausstellung "Stille Wasser" mit Malerei von Konrad Winter.
➡️Im Weingut Bacchus Speicher (Gänssaalweg 25): Videokunst von Studierenden in der Medienklasse der Kunsthochschule Mainz, geleitet von Dieter Kiessling. Kora Rieken, Oskar Kreckwitz, Lars Daigger und Liza Stipic präsentieren Werke unter dem Titel "dass die Kaninchen scheu schauten aus dem Bau."
Der Zyklus der „getarnten Landschaften“ begleitet Konrad Winter seit 20 Jahren. Aus der Nähe betrachtet bestehen die Arbeiten aus einzelnen Farbflächen, die wie ein Tarnmuster wirken. Aus der Ferne wirken seine Werke mit ihren schillernden Farben impressionistisch und lassen ihre Motive erkennen.
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Den 60. Geburtstag des Künstlers feiern wir mit einer Einzelausstellung. Schwerpunkt sind neue Arbeiten zum Thema „Wasser“, die er speziell für diese Ausstellung gemalt hat.
Die Ausstellung endet am kommenden Wochenende. Die Galerie ist am Samstag, 3. Juni, von 12 bis 18 Uhr und am Sonntag, 4. Juni, von 15 bis 18 Uhr geöffnet.
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Der Titel der Ausstellung wirft in Anlehnung an die Frage „But is it art?“ die Frage nach der Wirklichkeit auf. Die Werke von Günter Beier, JKB Fletcher und Charlotte Trossbach zeigen drei Perspektiven der realistichen Malerei. Von Alltagsgegenständen bis zu Naturperspektiven im Wald: die sichtbare Wirklichkeit übersetzt in Öl auf Leinwand.
Mit der Frage „But is it art?“ sehen sich realistisch arbeitende Künstler weniger konfrontiert als beispielsweise Vertreter der abstrakten oder konzeptuellen Kunst. Trotzdem bleiben viele Fragen, auch für die Künstler. Nicht selten werden ihre Arbeiten auf das reine Motiv reduziert und dieses eventuell überinterpretiert. Beier, Trossbach und Fletcher haben jedoch einen anderen Fokus. Dieser liegt auf der Struktur, in der Ästhetik des Details oder in der Atmosphäre. Ihre Antworten auf verschiedene Fragen zum Realismus zeigen eine große Brandbreite der realistischen Malerei. Wie unterschiedlich der Weg, die Fragestellungen und auch das Ergebnis sein kann, zeigen nicht zuletzt die verschiedenen Werke der Ausstellung.
In Bezug auf die einleitende Fragestellung „But is it real?“ zeigt sich, dass Realität tatsächlich vielschichtig ist. Selbst der Fotorealismus wählt Perspektive und Ausschnitt mit verschiedenen Motivationen und lenkt den Blick des Betrachters. Somit ist die realistische Oberfläche nicht real, sondern nur ein Mittel zum Zweck. Die dargestellten Objekte stehen jeweils nicht im Fokus. Inhalt der Arbeiten ist ein anderer, der sich sowohl in realistischer wie in abstrakter Malerei finden könnte.
Vor fünf Jahren wurden die traditionellen Drucktechniken in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Deutschen UNESCO-Kommission aufgenommen. Seitdem ist der 15. März der Tag der Druckkunst. Wir legen in dieser Ausstellung den Schwerpunkt auf den Siebdruck und zeigen Editionen von vier Künstlern: Werner Berges, Michael Craig-Martin, Robert Indiana und Julian Opie. Satte Farbflächen und scharfe Konturen – gerade der Siebdruck ist für diese Qualitäten bekannt.
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Mit den „Numbers“ des amerikanischen Künstlers Robert Indiana (1928 – 2018) verbunden ist der Name Domberger, in den sechziger Jahren die bekannteste Siebdruckerei für Originalgrafik in Deutschland. 1968 brachte die Edition Domberger in Stuttgart gemeinsam mit der Galerie Schmela in Düsseldorf das Künstlerbuch „Numbers“ heraus. Das Buch enthält zehn Siebdrucke von Robert Indiana - die Zahlen eins bis null - und dazugehörige Gedichte von Robert Creeley (1926 – 2005). Jede Zahl ist als Ziffer in einem Kreis und als Wort zu lesen. Zahl und Schrift sind in der gleichen Farbe gedruckt, aber mit unterschiedlichen Hintergrundfarben. So können die Wirkung von Farbe und das Spiel mit Komplementärfarben hier sehr gut nachvollzogen werden.
Mit Werner Berges (1941 – 2017) ist ein Künstler in dieser Ausstellung vertreten, der in sechs Jahrzehnten hunderte von Druckgrafiken produziert hat, die meisten in den sechziger und siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts – einige davon auch mit Domberger. In dieser Ausstellung zeigen wir drei Siebdrucke von Werner Berges.
Die Edition "Beauty" aus dem Jahr 1969 ist ein Siebdruck in drei Farben auf Polyesterfolie. Die Edition wurde von der Berliner Industriemesse-Gesellschaft herausgegeben und auf der Deutschen Industrieausstellung 1969 präsentiert. Gedruckt wurde sie bei Birkle + Thomer, einem Berliner Traditionsunternehmen.
Der Handsiebdruck „Point of View I” wurde 2016 von HP Haas in zehn Farben realisiert. Hans Peter Haas, 1935 geboren, hat bei Luitpold Domberger gelernt und sich später selbstständig gemacht. 2008 bekam er für seine Verdienste um den künstlerischen Siebdruck das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
Der Siebdruck „berges“ wurde 2021 von der Handsiebdruckerei in Berlin gedruckt, einer noch jungen Firma (gegründet 2010), die das Handwerk des Siebdrucks heute mit Erfolg pflegt. Der Siebdruck in drei Farben ist eine Vorzugsausgabe zum 2021 von der DavisKlemmGallery herausgegebenen Werkverzeichnis der Druckgrafik und Auflagenkunst von Werner Berges und ist rückseitig vom Nachlass gestempelt und von Annett-Maria Berges signiert. Das Motiv entstammt einem Ausstellungsplakat aus dem Jahr 1968, das der junge selbstbewusste Künstler für seine eigene Einzelausstellung entworfen hat.
Vom englischen Künstler Julian Opie, 1958 in London geboren, zeigen wir Editionen aus drei Serien: die Skulpturenedition „Modern Towers 2“, Siebdruck auf Holz, aus dem Jahr 2017 und dazu korrespondierend einen Siebdruck auf Papier aus der Serie „Office Windows“. Beide sind zugleich minimalistisch und spielerisch. Rechteck an Rechteck, Farbfläche an Farbfläche. In den Fensterflächen der Fassaden spiegeln sich die umgebenden Gebäude.
Die Büste „Zhiyun“ aus der Serie „Heads“ ist ein Siebdruck auf gesprühtem Aluminium, ebenfalls aus dem Jahr 2017. Sie repräsentiert den typischen Stil von Julian Opie, der es schafft in minimalen Grundformen charakteristische Merkmale festzuhalten. Dafür ist die Präzision in Linie und Farbe, die der Siebdruck bieten kann, unabdingbar. Anders als im klassischen Siebdruck auf Papier, entstehen durch die Verwendung von Lack und das Grundmaterial Aluminium eine glänzende und sogar spiegelnde Oberfläche: so findet der Betrachter sein eigenes Spiegelbild in der schwarzen Fläche der Haare.
Vom britisch-irischen Künstler Michael Craig-Martin, 1941 geboren, werden ebenfalls Siebdrucke aus drei Serien präsentiert: „Intimate Relations II“ aus dem Jahr 2021, „Sports balls“ und „Profiles“, beide aus dem Jahr 2019. Michael Craig-Martin hat zuerst an der Academie de la Grande Chaumière in Paris studiert, bevor er ab 1961 an der Yale University in New Haven, Connecticut, sein Studium fortsetzte und abschloss. Josef Albers war dort von 1950 bis 1959 Leiter des Art Departments und sein Einfluss wirkte auch nach 1959 fort – so auch auf Craig-Martin. Albers Theorien über das Verhältnis zwischen Linie und Fläche, zwischen Farben und Formen haben Generationen von Künstlerinnen und Künstlern beeinflusst. Mit seinen „Huldigungen an das Quadrat“ führte Albers seine Theorien aus.
Craig-Martin wiederum nutzt Alltagsgegenstände für seine Kompositions- und Farbexperimente. Insbesondere in den „Profiles“ ist der Einfluss Albers zu erkennen. Das Nebeneinandersetzen der Farben ermöglicht die gemeinsame Wirkung: auf der schwarzen Oberfläche strahlen die Neonfarben in Pink und Orange umso deutlicher und ergeben einen glühenden Eindruck. Möglich wird das durch die exakte Arbeit Craig-Martins und der ebenso exakten Umsetzung des Siebdrucks.
„Jede Wahrnehmung von Farbe ist eine Illusion […] Wir sehen Farben nicht, wie sie wirklich sind. In unserer Wahrnehmung verändern sie einander.“ Josef Albers (Zitiert nach Anna Moszynska, Abstract Art, London 1990, S. 147.) Diese Worte Josef Albers finden sich in der Anwendung sowohl bei Michael Craig-Martin als auch bei Robert Indiana. Die Genauigkeit des Siebdrucks ermöglicht das Neben- und Miteinanderwirken der Farben in intensiver Weise. Insbesondere in der Reihung der Arbeiten – bei Indiana Zahlen, bei Craig-Martin Alltagsgegenstände – spiegelt sich die Bandbreite der Wirkmöglichkeiten wider. Die Werke selbst zeigen das Bewusstsein der Künstler für die breiten Klaviatur des Siebdrucks, die sie in all ihren Möglichkeiten ausspielen.