Die Ausstellung wird verlängert und endet nun am 26. Februar 2022. Gern können Sie individuelle Besuchstermine mit uns vereinbaren.
Am 7. Dezember 2021 wäre Werner Berges 80 Jahre alt geworden. Wir nehmen seinen Geburtstag zum Anlass, ihn und sein Werk in einer Ausstellung zu würdigen. Die Anfänge seiner Kunst reichen in die sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts zurück – eine Zeit des Aufbruchs, der Proteste und einer neuen Kunstrichtung namens Pop Art, die sich ihre Inspirationen aus den Medien holte. Als junger Student in West Berlin schloss sich Werner Berges der Gruppe „Großgörschen 35“ an. Frauen, „Modepuppen“ und „Startanten“ wurden das Hauptmotiv seiner Kunst – und diese wurden mal flächig, mal gerastert oder gestreift abstrahiert.
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Die sechziger und die siebziger Jahre waren auch die große Zeit der Auflagenkunst. „Kunst für Alle“ war das Motto. Wer sich kein Unikat leisten konnte, sollte wenigstens eine signierte, limitierte Grafik kaufen können. Werner Berges, der vor seinem Kunststudium in Berlin Gebrauchsgrafik in Bremen studiert hatte, fand im Siebdruck die ideale Technik für seine Motive.
Als Herausgeber freuen wir uns, im Rahmen der Ausstellung „Werner Berges zum Achtzigsten“ das neue Werkverzeichnis der Druckgrafik und Auflagenkunst zu präsentieren. Es umfasst die Jahre 1961 bis 2021 und zeigt das breite Spektrum seines Schaffens. Zur Publikation erscheinen zwei vom Nachlass gestempelte und signierte Vorzugsausgaben, beide von einer Handsiebdruckerei in Berlin produziert – die Stadt, in der seine künstlerische Laufbahn ihren Anfang nahm.
In der Ausstellung in der DavisKlemmGallery werden sowohl Unikate als auch Auflagenkunst präsentiert.
Die Galerie ist in der Woche vom 8. bis 14. November geschlossen wegen unserer Teilnahme an der Messe der Luxembourg Art Week. Mehr...
Gruppenausstellung mit Werken u.a. von Günter Beier, Werner Berges, Michael Craig-Martin, Katharina Gierlach, Nikolaus Jungwirth, Julian Opie, Hein Spellmann, Charlotte Trossbach, Albrecht Wild und Konrad Winter.
Während des Lockdowns ist das Gehen für viele zur neu entdeckten Sportart geworden. In zahlreichen Artikeln ist in den letzten Monaten darüber geschrieben und philosophiert worden, wie das Gehen zur Entschleunigung des Lebens während der Pandemie passt. "Höher, schneller, weiter" - dieser Appell nach Leistungssteigerung an die Athleten und Athletinnen der olympischen Spiele, wirkt dagegen nach dem Lockdown fast fremd.
Zwischen dem Blick vom Fernsehsessel und dem Spaziergang um die vier Ecken, zwischen Hochleistungssport (inklusive Blutdoping – Hein Spellmann) und der Ikonisierung von Athleten (Albrecht Wild) – die Bandbreite der präsentierten Werke spiegeln einen oft humorvollen Blick der Künstler und Künstlerinnen auf das Thema Sport. Während Katharina Gierlachs Perspektive sich von den Stadionrängen bis hinter die Fernsehscheibe verschob, scheint sich Charlotte Trossbach mit den Schwimmern im Wasser zu befinden. Die kraftvolle Bewegung eines Schwimmers durch das Wasser, das sich durch die Wasserspannung wie eine zweite Haut über seinen Körper bildet, zeigt Trossbach in fotorealistischem Malstil (Butterfly Berlin, 2021, Öl auf Leinwand). Günter Beier widmet sich in Öl einem Bolzplatz für die Modeleisenbahnanlage. Dagegen schweben die Leichtathlet*innen auf den Lithographien von Peter McDonald über die Stange und bis in den Himmel. Julian Opies Skulpturen schweben in ähnlicher Weise auf ihren Sockeln, nur ihre Bewegung ist weniger elegant und wirkt selbst in der Statik unbeholfen. Einen Schritt weiter geht Michael Craig-Martin bei seinen Siebdrucken: hier schweben nur noch Sportbälle isoliert im farbigen Raum, ohne Bewegung.
Die Werke in der DavisKlemmGallery fangen einen Willen zur Bewegung ein, der dem Stillstand vieler Pandemie-Erfahrungen entgegensteht. Die Ausstellung bildet einen Gegenpol zur Eintönigkeit, sowohl was den Wunsch nach Bewegung als auch nach Kunst, Farbe und neuer Energie betrifft. Selbst der einzelne leuchtend grünen Tennisball strahlt Farbe und Energie aus: ein Eindruck, den die gesamte Präsentation bietet.
Finissage mit dem Künstler Leonard Korbus am 26. September 2021 von 12 bis 18 Uhr Mehr...
Leonard Korbus, 1991 in Mainz geboren, hat in Halle an der Burg Giebichenstein, in Wien an der Akademie der bildenden Künste und in Leipzig an der HGB freie Kunst studiert. 2019 schrieb er seine theoretische Diplomarbeit mit der Überschrift „Der Wille zum Überblick“ über den Blick vom erhöhten Standpunkt. Darin setzt er sich mit der Geschichte des Blicks vom
erhöhten Standpunkt und dessen Wirkmacht auseinander.
Die Ausstellung „Point of View“ zeigt Arbeiten des Künstlers, die seine Auseinandersetzung mit dem urbanen Raum und mit Aussichtspunkten in der Landschaft veranschaulichen. Zentral für die Schau ist das Bild „St.Kiliansberg“, das für den 2020er Riesling vom St. Kiliansberg des Weingut Bott angefertigt wurde. Der als „Rheingauer Großes Gewächs“ ausgezeichnete Wein erscheint dieses Jahr in limitierter Auflage mit dem Künstleretikett von Leonard Korbus.
Am Sonntag, dem 29. August 2021, ist die Galerie im Rahmen der AKK-Kulturtage von 15 bis 18 Uhr geöffnet.
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Von Juli 2020 bis April 2021 arbeitete die Frankfurter Künstlerin Petra Scheibe Teplitz an ihrer neuen vierteiligen Arbeit mit einer Gesamtgröße von 110 x 440 cm, die wir in dieser Ausstellung präsentieren. Dazu kommen drei weitere Einzelarbeiten jeweils im Format 110 x 110 cm. Aus Schießscheiben ist ein Universum geworden, mit Planeten, Sonnensystemen und Umlaufbahnen. Ein Produkt für Schießübungen transformiert sie zu einer scheinbaren Kartografie mit Himmelskörpern.
Sowohl diese neuen Werke als auch die Ausstellung tragen den Titel "Out there". Während die Welt sich durch die Pandemie veränderte, teilweise ins Chaos stürzte, drehten sich „out there“ (dort draußen) die Himmelskörper, die Erde, die Sonne weiter auf ihren Laufbahnen. Sie stellen Konstanten dar, die unsere Zeit und Jahreszeiten bestimmen. Geändert hat sich an deren Lauf nichts, nur unsere Perspektive hat sich verschoben. Zu den Konstanten gehört auch das Werk Scheibe-Teplitz‘, die ihren Materialien, ihrer Vorgehensweise und ihrer Arbeit in der Veränderung treu geblieben ist.
Gefundene Materialien wie Alltagsgegenstände künstlerisch neu zu verwenden, zu sehen und umzudeuten ist eine Arbeitsweise, die sich durch das Werk der Frankfurter Künstlerin zieht. Reihungen und Wiederholungen, die sich zu einem ornamenthaften Eindruck ergänzen, finden sich nicht nur in den einzelnen Werken wieder, sondern auch in Zusammenwirkung mehrerer ihrer Werke. Die wie in Serie erstellten Arbeiten funktionieren als Einzelstücke und sind gleichzeitig Teil eines Ganzen.
In diesem Sommer wird außerdem die Plastik "toi toi toi" von Petra Scheibe Teplitz beim Skulpturenpark Mörfelden-Walldorf (4.07. – 29.08.2021) zu sehen sein.
Katharina Gierlach und Konrad Winter: Zweimal Malerei
18. Juni - 29. August 2021
Am Sonntag, dem 29. August 2021, ist die Galerie im Rahmen der AKK-Kulturtage von 15 bis 18 Uhr geöffnet.
Malerei im Fokus: Wir präsentieren zwei neue Filme über die Malerei von Katharina Gierlach und Konrad Winter. Gierlach malt klassisch mit Öl auf Leinwand, Konrad Winter mit Autolack auf Aluminium. Gemeinsam haben sie, dass sie Fotos als Vorlage für ihre Malerei verwenden. Die Filmportraits mit Bildmaterial aus den Ateliers und der DavisKlemmGallery zeigen die beiden langjährigen Künstler der Galerie bei der Arbeit. Die Filme werden sowohl online auf der Webseite als auch in der Galerie zu sehen sein. Es werden auch neue Arbeiten beider Künstler präsentiert, die sich aufeinander beziehen.
Zur Ausstellung erscheinen zwei Kataloge. Sowohl die Filme als auch die Kataloge werden gefördert durch die Stiftung Kunstfonds und durch das Programm Neustart Kultur.
Ab dem 12. Mai ist die Galerie wieder geöffnet. Terminvereinbarungen bitte per Telefon oder E-Mail. Die aktuelle Ausstellung von Hein Spellmann haben wir bis zum 5. Juni 2021 verlängert.
Die DavisKlemmGallery präsentiert seit dem 8. März Werke des Berliner Künstlers Hein Spellmann. „Berliner Mischung“ lautet der Titel der Ausstellung, die genau das bietet: eine Mischung Berliner Fassaden. Es handelt sich aber nicht um Fotos von Straßenansichten, sondern um Ausschnitte einzelner Bauten, die der Künstler auf mit Schaumstoff aufgepolsterte Bildkörper aufzieht. So entstehen gewölbte, kissenähnliche Kunstwerke, die einerseits eindeutig der Architektur zuzuordnen sind, andererseits, verpackt in eine neue Form, ein eigenständiges, wabenhaftes Leben entwickeln.
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Die Werke Spellmanns konzentrieren sich auf die individuellen Details in der Reihung von Fenstern und Architekturelementen der modernen Fassaden: Ein gekipptes Fenster, ein angedeuteter Vorhang oder ein zu erahnender Blick ins Innere brechen die Neutralität von Fotografie und Architektur auf. Abseits von Wohnmaschinen, Designobjekt und kühlem Fotoblick spielt Spellmann mit Motiv und Technik. Seine weichen Kissen präsentieren die Ausschnitte der Gebäude so wie sie sich den Menschen dahinter darstellen: als Teil des Lebens einer Person, die ihre Persönlichkeit einbringt.
Spellmann spielt mit Gegensätzen und zieht damit Spannungsfelder auf. Dem Seriellen der sich wiederholenden Fassadenstruktur setzt er das individuelle, besondere Detail gegenüber. Die minimalistische Form seiner Werke wird durch die Fotografie aufgebrochen, gleichzeitig bricht die Kissenform die neutralen Fotoaufnahmen in Manier des großen Fotografen-Ehepaars Bernd und Hilla Becher auf. Dem Statischen der Gebäudekomplexe stellt er die Mobilität seiner Ausschnitte gegenüber. Deren Größe steht im spielerischen und fassbaren Kontrast zu der massiven, distanzierten Architektur. Die Struktur und das Ornamenthafte der Fassaden stehen im Gegensatz zu der glatten, klaren Oberfläche der Objekte.
Hein Spellmann (geb. 1962 in Bassum, Niedersachsen) ist Absolvent der Kunstakademie Braunschweig. Er war Stipendiat der Stiftung Kulturfonds Berlin und Träger des Kunstpreises der Stadtsparkasse Magdeburg. Er ist seit 1996 regelmäßig in Einzel- und Gruppenausstellung im In- und Ausland vertreten. Er lebt und arbeitet in Berlin.