Uwe Poth und Albrecht Wild: Souvenirs
29. September - 21. Dezember 2024
Albrecht Wild und Uwe Poth stellen künstlerisch verwandte Positionen vor: Der eine arbeitet mit Bierdeckeln, der andere mit Postkarten; dem einen reichen drei Duplikate, der andere verwendet ganze 16. Der eine zerschneidet, der andere nicht. Beide verbindet, dass sich das jeweilige Ursprungsmotiv mehrfach wiederholt. Die Gegenüberstellung lädt zum Entdecken von neuen Perspektiven ein.
Die beiden Maler Wild und Poth sind für diese Papier-Installationen aus ihrem ursprünglichen Sujet herausgetreten. Für Albrecht Wild sind Bierdeckel der Ausgangspunkt. Er zerschneidet diese und legt sie zu kaleidoskopartigen Werken wieder zusammen. Das Ergebnis ist ein ästhetisches Objekt zwischen Rätsel und Ornament. Inspiriert von seinen Asienreisen finden viele asiatische Motive den Weg in seine Arbeit.
Reisen waren auch der Ausgangspunkt für Uwe Poth. Zwischen 1974 und 2010 entstanden 140 Arbeiten, die er mit Postkarten von Orten, an denen er tatsächlich war, kreiert hat. In der Ausstellung wird eine Auswahl dieser Werke zu sehen sein. Gedreht und aneinander gelegt ergeben die Postkarten eine rhythmisierte Struktur, bei der die Ansichten der Karten in den Hintergrund treten.
Beide Arbeiten vereint der Blick für die Ästhetisierung des Alltäglichen. Sie zeigen eine Ornamentik, die keine flächige Wiederholung ist, sondern das Auge weitersuchen lässt. Wie bei einer optischen Täuschung, bleibt die Wirkung erhalten, auch wenn man das Prinzip durchschaut hat. Gleichzeitig werden die Werke durch das Verwenden von Alltagsgegenständen zum Spiegel von Kulturgeschichte. Jedes der Werke öffnet sich über verschiedene Ebenen und spielt mit den Betrachtern und deren Perspektive.
Albrecht Wild (*1959 Weinheim / Bergstraße) gehört zum festen Künstlerstamm der DavisKlemmGallery. An der Städelschule war er Meisterschüler bei Thomas Bayrle und studierte ein Jahr an der Slade School bei Bruce McLean. Neben verschiedenen anderen Preisen und Stipendien erhielt er in diesem Jahr zusammen mit Suzanne Wild den Preis der Ilse-Hannes-Gesellschaft Er lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.
Uwe Poth (*1946 Kiel) lebt und arbeitet in Nijmegen in den Niederlanden. Er studierte von 1965 bis 1968 an der Zeichenakademie in Hanau und an der Werkkunstschule in Offenbach. Es schloss sich von 1968 bis 1975 ein Kunststudium an der Hochschule für Gestaltung und an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg an, wo er u.a. bei Franz Erhard Walther studiert hat. Danach studierte er noch Soziologie, Kunst und Pädagogik an der Hamburger Universität. Von 1985 bis 2006 hatte er eine Professur an der Academy of Visual Art in Enschede/Niederlande.
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