Die DavisKlemmGallery präsentiert eine Ausstellung mit Werken des englischen Künstlers Julian Opie, der in diesem Sommer Julian Opie sechzig Jahre alt geworden ist. Opie studierte Kunst am Goldsmiths‘ College in London, sein Professor war Michael Craig-Martin, dessen Editionen zum Thema Architektur und Design die DavisKlemmGallery gerade im Frühjahr in einer Ausstellung gezeigt hat. Opie gehört zu den erfolgreichsten zeitgenössischen britischen Künstlern. Die Liste seiner weltweiten Ausstellungen ist lang. Aktuell zeigt die National Gallery of Victoria in Melbourne, Australien, eine Retrospektive seines Schaffens und neue Werke.
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Das Charakteristische an Julian Opies Werken ist seine Bildsprache, die durch eine Reduktion auf das Wesentliche gekennzeichnet ist. 2001 erhielt sein Plattencover für die englische Gruppe Blur eine Auszeichnung der Music Week CADS für beste Illustration. In der Reihe der von Künstlern gestalteten Plattencover (man denke an Peter Blake – Sgt. Pepper’s - oder Richard Hamilton – „The White Album“) gilt Julian Opies Arbeit für Blur bereits als ikonographisch.
Opie lässt sich nicht auf ein Medium festlegen; er experimentiert mit Materialien und Techniken - Intarsien, Lentikulardruck, Siebdruck, Video, gefärbte Stoffe, mit Laser geschnittener Karton - um nur einige zu nennen, die in dieser Ausstellung zu sehen sind.
In der Spielzeit 2016-17 zeigte das Hessische Staatsballett das Stück „Infra“ des britischen Choreographen Wayne McGregor. Für dieses Werk, 2008 in London uraufgeführt, entwarf Opie das Bühnenbild. Über den Köpfen der Tänzer lässt er seine charakteristischen Männer und Frauen als Video in LED-Technik unablässig über die Bühne schreiten. Die Arbeiten „Walking in Melbourne“ in der Ausstellung knüpfen daran wieder an. Für diese ließ der Künstler Menschen in Melbourne fotografieren – am Strand und in der Stadt. Aus Hunderten von Photographien filterte er „Typen“ heraus, mit ihren unterschiedlichen individuellen Besonderheiten. Herausgekommen ist ein Portrait von Menschen unserer Zeit – inklusive Blick auf Smartphone und Kaffeebecher in der Hand.
Opies „Modern Towers“ sind eine spielerische Auseinandersetzung mit Glas-und-Stahl-Architektur. Im Kontrast zu den schlichten überdimensionierten Bauklotz-ähnlichen Holzblöcken stehen die „spiegelnden“ Fensterfassaden. Fünf Türme ergeben zusammen eine Skulpturengruppe. In Ergänzung zu diesen Skulpturen sind seine grafischen Siebdrucke mit dem Titel "Office Windows", die alleine betrachtet von Linien und Quadraten geprägt sind und nicht automatisch an Bürofenster denken lassen.
Am 24. und 25. November 2018 ist die Galerie lange geöffnet. An diesem Kunstwochenende haben wir jeweils von 12:00 bis 19:00 Uhr geöffnet.
Die DavisKlemmGallery präsentiert neue Werke des Salzburger Künstlers Konrad Winter, der seit 2002 zum Künstlerstamm der DavisKlemmGallery gehört. Seit vielen Jahren arbeitet er an seiner Serie der „getarnten Landschaften“ – eine Malerei, die aus der Nähe betrachtet wie ein Tarnmuster wirkt. Mit Autolack auf Aluminium erzielt er eine High-Tech-Wirkung, die nicht auf den ersten Blick erkennen lässt, dass es sich um klassische Malerei handelt.
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Hinter den amorphen Farbflächen seiner Gemälde stecken reale, gegenständliche Motive, die als Ausgangspunkt für seine Malerei dienen. Dadurch, dass er sich nicht an die Formen der Dinge hält, sondern die Konturen der Gegenstände (oder Personen) auflöst, verwischt und abstrahiert er die Wirklichkeit.
Der Titel der Ausstellung, „Ich kann keinen Mann erkennen“, ist eine Anspielung auf die Versuche des Betrachters, das Bild hinter dem Bild zu erkennen. Die schillernde, glänzende Oberfläche seiner mit industriellen Autolackfarben gemalten Arbeiten tragen mit dazu bei, dass der Betrachter verwirrt, betört oder gar abgelenkt wird. Während Konrad Winters frühere Werke immer deutliche Anhaltspunkte enthielten, um eine Szene oder eine Landschaft wiederzuerkennen, treibt er für diese Ausstellung den Grad der Abstrahierung voran.
In dieser Ausstellung zeigt die DavisKlemmGallery erstmals auch Arbeiten auf Papier. Für diese verwendet Konrad Winter Gouache statt Autolack. Auch bei diesen Werken spielt er mit seinem Konzept der Tarnung.
Vernissage am 26. August 2018, 15.00 - 17.30 Uhr.
Zur Einführung spricht Dr. Anett Göthe, Kunsthistorikerin, Frankfurt.
Die DavisKlemmGallery zeigt zum Auftakt der Kunstsaison 2018/2019 Werke zweier Frankfurter Künstler. Albrecht Wild hat an der an der Städelschule bei Thomas Bayerle und an der Slade School of Fine Art in London studiert. Petra Scheibe Teplitz absolvierte ihr Studium an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und an der Nucleo de Arte Contemporaneo in Brasilien. Beide Künstler leben und arbeiten in Frankfurt. Mehr...
„Formsache“ lautet die Ausstellung von Albrecht Wild, bei der es dem Künstler – der Name sagt es – um Formen geht; neue Formen, die entstehen, wenn ein Kreis oder ein Viereck in mehrere Teile geschnitten und neu zusammengesetzt wird. Wir zeigen in dieser Ausstellung Malerei und Collagen, u.a. auf drei mal fünf Metern eine Wandinstallation seiner kultigen Werkgruppe "Beermats".
Seine „Bierdeckel-Arbeiten“ sind eine wichtige Reihe in Albrecht Wilds Oeuvre. Wild entzieht sie ihrem eigentlichen Zweck: Werbung für die Marke, Aufnahme von Feuchtigkeit und Strichliste für die Bedienung. Wild selbst nennt diese Untersetzer seine „Pigmente“, mit denen er arbeitet, sprich „malt“. Dabei greift er die Typographie, die Form und das Design jedes Bierdeckels auf, um durch das Schneiden und Wiederzusammenfügen eine neue Komposition zu kreieren. Zu dieser Werkgruppe gehören auch seine „Ukiyo-e“-Arbeiten. Diese gestaltet er aus Untersetzern mit Holzschnittmotiven der klassischen japanischen Druckkunst.
Außerdem sind seine „Shaped Canvases“ zu sehen, also nicht rechteckige Leinwände. Die Form der Leinwand soll dabei mit dem Inhalt eine Einheit bilden. Die Verbindung zwischen den Collagen aus Bierdeckeln und Wilds Leinwänden ist leicht zu erkennen. Statt des klassischen Rechtecks bevorzugt der Künstler Kleeblatt-ähnliche Formen, deren Umrisse er auch beim Malen aufnimmt.
Vernissage am 26. August 2018,15.00 - 17.30 Uhr.
Zur Einführung spricht Dr. Anett Göthe, Kunsthistorikerin, Frankfurt.
Die DavisKlemmGallery zeigt zum Auftakt der Kunstsaison 2018/2019 Werke zweier Frankfurter Künstler. Albrecht Wild hat an der an der Städelschule bei Thomas Bayerle und an der Slade School of Fine Art in London studiert. Petra Scheibe Teplitz absolvierte ihr Studium an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und an der Nucleo de Arte Contemporaneo in Brasilien. Beide Künstler leben und arbeiten in Frankfurt. Mehr...
Das Schneiden, Dekonstruieren und neu Zusammensetzen haben die Arbeiten von Petra Scheibe Teplitz mit denen von Albrecht Wild gemeinsam. Sie setzt sich mit Materialien auseinander, die sonst wenig Beachtung finden und oft als Wegwerfprodukte gesehen werden.
„Torffrei“ ist der Titel ihrer Ausstellung, die im Obergeschoss der Galerie präsentiert wird. Der Titel bezieht sich auf eine ihrer neueren Werkgruppen, die aus Einkaufstaschen oder Verpackungen aus Kunststoff entsteht. Mit großer Sorgfalt und Präzision schneidet sie das Material auseinander, um es danach in einem Raster auf einen Holzträger aufzubringen. Die strenge Geometrie ihrer Arbeiten steht im Gegensatz zum Wort- und Bildwitz der von ihr verwendeten Materialien und Motive.
Für ihre Werkgruppe „Tempo“ nimmt die Künstlerin als Grundmaterial die Verpackung von Tempotaschentüchern. Die Zellophanhüllen werden zu Bändern umgearbeitet und zusammengeflochten. So entsteht ein Flechtwerk, das von der Geometrie, den blau-weißen Linien und Mustern, der Wiederholung und damit der Aufforderung lebt, sich zu beeilen („tempo, tempo!“).
Ihre Collagen aus Schießscheiben wirken wie ein Kaleidoskop, erinnern aber auch an die Test-Bilder aus der Anfangszeit des Fernsehens. Auch Referenzen an Konstruktivismus und Op-Art sind erkennbar. Strenge Geometrie trifft auf spielerisches Experimentieren. En passant zerstört die Künstlerin den eigentlichen Zweck ihres Arbeitsmaterials, nämlich eine Zielscheibe zu sein, und verwandelt diese in ein optisches Flimmern, das gleichzeitig hypnotisierend wirkt.
Die Hinwendung zum Trivialen, zu Massenprodukten und Konsumartikeln erinnert an die Pop Art (z.B. die Campbell’s Suppendosen von Warhol); gleichzeitig fügt Petra Scheibe Teplitz neue Aspekte hinzu. Hier geht es nicht um die Abbildung eines Produktes, sondern um dessen Abstrahierung, die aber auch von einer neuen Strenge und Ordnung lebt.
Wer zum ersten Mal vor einer der Skulpturen der Künstlerin Bean Finneran steht, ist beeindruckt. Nach anfänglichem Staunen beginnt der Betrachter, Fragen zu stellen: was ist das? Aus welchem Material besteht die Skulptur? Aus Keramik? Die Skulptur sieht aber weich aus, nicht hart. Wie wird so ein großer roter Ring transportiert? Fragen über Fragen. Die Antworten führen zu weiteren Fragen und zum weiteren Nachdenken über Bean Finnerans Werke.
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In ihrem Studio in der Bucht von San Francisco, umgeben von einem Sumpfgebiet, das von Ebbe und Flut des Pazifik geprägt ist, beobachtet sie die ständige Veränderung der Natur: wie das Wasser steigt und Pflanzen bedeckt, um sie später bei Ebbe wieder erscheinen zu lassen. Vielleicht liegt hierin der Schlüssel zum Verständnis ihrer Kunst: Transformation. Diese sinnliche Erfahrung, gepaart mit Bean Finnerans Bühnenerfahrung in der Avantgarde-Theatergruppe SOON 3, mit der sie jahrzehntlang tourte, fließt in ihre Werke mit ein.
Monatelange, wenn nicht jahrelange Arbeit stecken in den Skulpturen von Bean Finneran. Aus Ton rollt sie mit der Hand das Grundelement ihrer Skulpturen, die sie „curves“ nennt. Diese Tonbögen sind alle unterschiedlich: unterschiedlich lang und dick. Keine zwei Bögen sind gleich. Nach dem Rollen werden manche mit Glasur versehen bevor sie gebrannt werden. Nach dem Brennen werden sie mit der Hand bemalt. Wenn man an die schiere Menge an Keramikteilen denkt, die sie für einen großen Ring mit einem Durchmesser von über zwei Meter braucht, staunt man noch mehr über diese arbeitsintensive Produktion. Für Bean ist dies Meditation.
Den großen Auftritt bekommen ihre Skulpturen bei einer Ausstellung. Der erste wichtige Schritt ist es, über die Platzierung der Werke zu entscheiden; denn wenn sie einmal aufgebaut worden sind, können sie nicht mehr bewegt werden. Dann beginnt der Aufbau, der so etwas wie eine Performance ist. Mit Hilfe ihrer Assistentinnen baut sie geometrische Körper, deren Größe je nach Raumsituation variiert.
Die Kunsthistorikerin Dr. Kerstin Skrobanek schreibt zu Finnerans Skulpturen: „Aus den Gegensatzpaaren stabil - labil, geometrisch - organisch, seriell - handgemacht, hart - weich, kompakt - modular ziehen die Arbeiten Bean Finnerans ihre Spannung. Aus harten, zerbrechlichen, handgeformten Grundelementen entstehen organische, in ihrer Kleinteiligkeit seriell wirkende geometrische Körper. Industrielle und natürliche Anmutung durchdringen sich: Wird man einerseits an Seeanemonen oder Antheren erinnert, fragt man sich andererseits, ob die Skulpturen vielleicht aus weichen Gummischläuchen bestehen. Mit gebranntem Ton würde man sie zunächst nicht in Verbindung bringen.“
Skrobanek weiter: „Bean Finnerans Skulpturen bedienen durch ihre leuchtenden Farben und die scheinbar weichen, wogenden Formen eine sinnliche Ebene. Wir fühlen uns von den Objekten stark angezogen und würden sie am liebsten berühren. Unsere Assoziationen reichen von Pflanzen und Unterwassertieren bis hin zu Schmuckstücken oder Federboas. Gleichzeitig fordern uns ihre Arbeiten auf der intellektuellen Ebene, denn wir beginnen uns zu fragen, wie eine Skulptur funktioniert und was wir heute von Skulpturen erwarten.“
Nach einer Ausstellung müssen die Skulpturen wieder komplett zerlegt werden und die Keramikbögen wieder verpackt werden. Bis zu ihrem nächsten Auftritt.
Anlässlich der "Kurzen Nacht der Galerien und Museen in Wiesbaden" am 14. April 2018 zeigen wir drei Kurzfilme der Berliner Künstlerin Susanne Rosin.
Ihre Videos in Stop-Motion-Technik zeigen Orte, wo Menschen sich zufällig begegnen, wie z.B. in einem Einkaufszentrum oder auf einer Autobahnraststätte.
Am 14. April präsentieren wir Weine vom Weingut Bott - empfohlen im Gault&Millau Weinguide 2018.
Steve Johnson: The Farewell State
14. März - 11. Mai 2018
Eröffnung am 11. März 2018, 15 Uhr
"The Farewell State" (der Staat, der sich verabschiedet) ist ein phonetisches Anagramm des Begriffs "the Welfare State" (der Sozialstaat). Die Idee, dass die Regierung eines Landes für ihre Bürger soziale Sicherheit und soziale Gerechtigkeit anstrebt, wird aktuell in Großbritannien in Frage gestellt. Das Votum, die EU zu verlassen, führt das Schiff Britannia in unbekannte Gewässer und hinterlässt bei vielen Briten das Gefühl, verlassen worden zu sein. Ob Großbritannien aus dem Brexit einen Erfolg erzielen kann, wie Premierministerin Theresa May verkündete, bleibt abzuwarten.
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Die Kunst von Steve Johnson befasste sich schon immer mit Fragen des Existenzialismus. Seine Inspiration holt er aus alltäglichen Szenen und Objekten. Diese verändert er aber so, dass sie nicht einfach Modelle des Alltäglichen sind. Seine Parkbänke stehen auf inselartige Erdsegmenten, die über Augenniveau hängen. Sie stehen gefährlich nah am Rand, so dass sie nicht wirklich Orte des Entspannens sind. Seine "grauen Arbeiten" zeigen die Inneneinrichtung von Wohnungen - Vorhänge, Heizkörper, Bücher und Bücherregale alle einheitlich grau. Die graue Lampe, die von der Steckdose herabhängt, signalisiert, dass hier etwas nicht stimmt, nämlich dass der Boden fehlt. Der Tisch, auf dem die Lampe stand, ist in den Abgrund gestürzt, samt dem anderen Mobiliar, das früher in der Wohnung stand. Übrig geblieben ist nur das, was an der Wand fixiert war.
In den vergangenen vierzig Jahren wurden Steve Johnsons Werke regelmäßig im Vereinigten Königreich und in Europa ausgestellt. Er studierte Kunst in London am Goldsmiths und am Chelsea College. Seine Tutoren am Goldsmiths waren Michael Craig-Martin, Tim Head und Richard Wentworth, am Chelsea Richard Deacon.
Im Studio zeigen wir parallel zu Johnsons Ausstellung Siebdrucke von Sir Michael Craig-Martin. Seit 2006 ist Craig-Martin Mitglied der Royal Academy of Arts in London. 2015 wurde er aufgrund seiner Verdienste für die Kunst zum Ritter geschlagen.