Blick in die Ausstellung
Werke
Julian Opie
Vernissage am 16. Dezember 2018.Die DavisKlemmGallery präsentiert eine Ausstellung mit Werken des englischen Künstlers Julian Opie, der in diesem Sommer Julian Opie sechzig Jahre alt geworden ist. Opie studierte Kunst am Goldsmiths‘ College in London, sein Professor war Michael Craig-Martin, dessen Editionen zum Thema Architektur und Design die DavisKlemmGallery gerade im Frühjahr in einer Ausstellung gezeigt hat. Opie gehört zu den erfolgreichsten zeitgenössischen britischen Künstlern. Die Liste seiner weltweiten Ausstellungen ist lang. Aktuell zeigt die National Gallery of Victoria in Melbourne, Australien, eine Retrospektive seines Schaffens und neue Werke.
Das Charakteristische an Julian Opies Werken ist seine Bildsprache, die durch eine Reduktion auf das Wesentliche gekennzeichnet ist. 2001 erhielt sein Plattencover für die englische Gruppe Blur eine Auszeichnung der Music Week CADS für beste Illustration. In der Reihe der von Künstlern gestalteten Plattencover (man denke an Peter Blake – Sgt. Pepper’s - oder Richard Hamilton – „The White Album“) gilt Julian Opies Arbeit für Blur bereits als ikonographisch.
Opie lässt sich nicht auf ein Medium festlegen; er experimentiert mit Materialien und Techniken - Intarsien, Lentikulardruck, Siebdruck, Video, gefärbte Stoffe, mit Laser geschnittener Karton - um nur einige zu nennen, die in dieser Ausstellung zu sehen sind.
In der Spielzeit 2016-17 zeigte das Hessische Staatsballett das Stück „Infra“ des britischen Choreographen Wayne McGregor. Für dieses Werk, 2008 in London uraufgeführt, entwarf Opie das Bühnenbild. Über den Köpfen der Tänzer lässt er seine charakteristischen Männer und Frauen als Video in LED-Technik unablässig über die Bühne schreiten. Die Arbeiten „Walking in Melbourne“ in der Ausstellung knüpfen daran wieder an. Für diese ließ der Künstler Menschen in Melbourne fotografieren – am Strand und in der Stadt. Aus Hunderten von Photographien filterte er „Typen“ heraus, mit ihren unterschiedlichen individuellen Besonderheiten. Herausgekommen ist ein Portrait von Menschen unserer Zeit – inklusive Blick auf Smartphone und Kaffeebecher in der Hand.
Opies „Modern Towers“ sind eine spielerische Auseinandersetzung mit Glas-und-Stahl-Architektur. Im Kontrast zu den schlichten überdimensionierten Bauklotz-ähnlichen Holzblöcken stehen die „spiegelnden“ Fensterfassaden. Fünf Türme ergeben zusammen eine Skulpturengruppe. In Ergänzung zu diesen Skulpturen sind seine grafischen Siebdrucke mit dem Titel "Office Windows", die alleine betrachtet von Linien und Quadraten geprägt sind und nicht automatisch an Bürofenster denken lassen.