Peter Anton: Juicy Fruits
17. November 2019 - 11. Januar 2020

Blick in die Ausstellung



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Blick in die Ausstellung

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Peter Anton: Juicy Fruits

Der amerikanische Künstler und Bildhauer Peter Anton kreiert seit über 25 Jahre Skulpturen von Essbarem. Überdimensionierte Pralinenschachtel, Kuchenstücke, Eis am Stiel und Obstscheiben gehören zu seinem Werk. Unweigerlich denkt man bei der Kunst von Peter Anton an seinen Kollegen, den amerikanischen Künstler mit schwedischen Wurzeln, Claes Oldenburg.

1962 kam Oldenburgs Durchbruch in die Kunstwelt mit seinen „soft sculptures“: weiche Skulpturen aus bemalter Leinwand von einem Tortenstück (Floor Cake), einem Eis in der Waffel (Floor Cone) und einem Hamburger (Floor Burger). Inzwischen sind seine Werke Ikonen der Kunstgeschichte und beispielhaft für die Pop Art der sechziger Jahre. Alltägliches – ob Suppendosen von Andy Warhol, Comics von Roy Lichtenstein oder amerikanisches Essen von Claes Oldenburg – fand damals einen Zugang in die Kunstwelt. Mit bekannten Motiven, die jedermann erkennen konnte, sollte die Barriere zwischen der intellektuellen Kunstszene und dem kunstfernen Publikum abgebaut werden.

Bei Peter Antons Werken kommt der Einfluss einer weiteren Kunstrichtung hinzu – und zwar der Hyperrealismus. Man denke an die Skulpturen von Duane Hanson, dessen täuschend echt aussehenden Skulpturen von Menschen nicht selten von Museumsbesuchern angesprochen werden. Diese Illusion der Realität ist eindeutig bei Peter Antons Werken erkennbar – und macht auch ihren Reiz aus.

Peter Anton entführt Betrachter in eine Welt voller Erinnerungen. Kindliche Freude kommt auf, wenn man vor seinen detailreichen Skulpturen steht – mit verursacht durch die Größe seiner Skulpturen. Wenn man vor seiner Orangenscheibe steht, fühlt man sich klein – und könnte man den Saft herauspressen, hätte man sicherlich mehrere Liter Orangensaft. Es ist dieser „Alice im Wunderland“- oder „Charlie und die Schokoladenfabrik“-Effekt: man staunt, entdeckt immer wieder Neues und schwelgt in Kindheitserinnerungen.

Peter Anton, der selbst viele Stunden seiner Kindheit in der heimischen Küche verbracht hat, betont selbst die kommunikative Kraft und kulturhistorische Bedeutung des Essens. Man kommt zusammen, freut sich an einem schön gedeckten Tisch und an leckeren Speisen – und unterhält sich. Fast jeder Feiertag ist verbunden mit dem Ritual des gemeinsamen Essens – und auch im Alltag sind die Pausen für eine Mahlzeit mehr als nur Nahrung für den Körper. Peter Anton bietet Betrachtern mit seiner Kunst Nahrung für Augen und Seele und einen Anreiz über Kunst zu reden.